Der Arbeitskreis Soziales der Lokalen Agenda 21 der Gemeinde Finnentrop feiert ein Jubiläum: „20 Jahre AK Soziales“.
Angefangen hat alles in Rio de Janeiro. Dort trafen sich 1992 die Staats- und Regierungschefs aus 178 Ländern zur Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung. Verabschiedet wurde dort die Agenda 21 – ein weltweites Handlungsprogramm für das 21. Jahrhundert. Ihr erklärtes Ziel: eine nachhaltige, zukunftsbeständige Entwicklung.
Mit der Agenda 21 von Rio ist ausdrücklich ein Auftrag an die Städte und Gemeinden verabschiedet worden: „Jede Kommunalverwaltung soll in einen Dialog mit ihren Bürgern, örtlichen Organisationen und der Privatwirtschaft eintreten und eine kommunale Agenda 21 beschließen“.
Der Startschuss fiel in Finnentrop im September 2000. Verschiedene Arbeitskreise nahmen ihre Arbeit auf – unter anderem der Arbeitskreis Soziales.
Gemeinsam mit den anderen Arbeitskreisen wurde eine Lokale Agenda 21 erarbeitet, d.h. eine schriftliche Vereinbarung von angestrebten Zielen und konkreten Maßnahmen, die letztendlich vom Rat der Gemeinde beschlossen wurde.
Aber das war nicht alles. Breiten Raum nahm im Arbeitskreis Soziales schon immer die Projektarbeit ein.
Von Anfang an bis heute setzt sich der Arbeitskreis für die Integration von Ausländern und Aussiedlern ein. So war das erste Projekt des Arbeitskreises Soziales die Gründung des Internationalen Frauentreffs, der bereits den Weltfrauentag am 8. März zum Anlass nahm, sein Jubiläum zu feiern – noch rechtzeitig vor dem Lockdown. „Wir wollen Grenzen überwinden, denn wir wollen zusammenfinden“, so das Motto.
Das Projekt „Internationales Kochen“ führte zur Erstellung eines Internationalen Kochbuches und wurde als Vorbild-Projekt im Rahmen des Integrationskongresses des Landes NRW in Solingen vorgestellt.
Zahlreiche Deutschkurse, teilweise speziell für türkische Frauen, wurden vom Arbeitskreis initiiert. Daraus hervor ging unter anderem die Ausstellung „Mein Leben in Finnentrop“.
Ein anderes Highlight war die Ausrichtung eines Freundschaftsfestes der Kulturen in der Schützenhalle Finnentrop.
Seit einigen Jahren findet in unregelmäßigen Abständen ein Austausch der Religionen statt. In diesem Zusammenhang wird jährlich zu einem „Tag der Begegnung der Religionen“ eingeladen.
Ein ausführlicher Seniorenratgeber wurde für Senioren und deren Angehörige erstellt. Hier blieb keine Frage offen.
In der Broschüre „Freizeitangebote für Kinder- und Jugendliche“ finden die jungen Menschen der Gemeinde Finnentrop zahlreiche Anregungen und Informationen. Voraus ging hier eine Befragung von rund 1000 Kindern und Jugendlichen nach dem Motto „Let's talk about us“. Auch eine gesonderte Umfrage zur Nutzung von Spiel- und Bolzplätzen wurde durchgeführt. Die Einweihung des Soccerplatzes im Schulzentrum Finnentrop war wieder ein Event, bei dem der Integrationsgedanke im Vordergrund stand.
Ein ganz besonderes Projekt war die Einführung des Bürgerbusses – eine Erfolgsgeschichte wie vielfach in den Medien berichtet wurde. Hier wurde ein spezieller Verein gegründet, der nun die Fäden in der Hand hält.
Auch die vor rund 10 Jahren gegründete Bürgerhilfe ist aus Finnentrop nicht mehr wegzudenken. Insbesondere die Taschengeldbörse wird gerne nachgefragt. Vorträge und Workshops zu verschiedenen Themen werden regelmäßig angeboten.
Und auch das neueste Projekt, das Reparatur-Café, stößt wieder auf große Resonanz.
Bereits im Jahr 2009 erhielt der Arbeitskreis Soziales für sein ehrenamtliches Engagement den Bürgerpreis der Gemeinde Finnentrop. Einige Mitglieder sind von Anfang an dabei. Ihre einhellige Meinung: Die gemeinsame Arbeit an den unterschiedlichsten Projekten macht einfach Spaß. Wir werden weitermachen!