Kinderschutzbund Olpe stellt sich im Rathaus vor (Artikel von bsg)
Vertreter des Kinderschutzbundes Olpe stellten sich jetzt im Rathaus Finnentrop vor und wurden dort von Bürgermeister Heß und Bereichsleiter Peterschulte begrüßt.
Besteht in der Gemeinde Finnentrop ein Bedarf an den Angeboten des Kinderschutzbundes im Kreis Olpe? Um diese Frage zu klären, trafen sich jetzt Finnentrops Bürgermeister Dietmar Heß und Alfons Peterschulte, Bereichsleiter für Soziales, Bildung, Familie und Sport mit Vertretern des Kinderschutzbundes im Rathaus. „Unser Hauptziel ist es zurzeit, den Kinderschutzbund und seine Angebote in der Gemeinde Finnentrop bekannt zu machen“, so Christian Neubacher, Leiter der Geschäftstelle in Attendorn, der zusammen mit Franz-Josef Rotter und Andrea Klein den Verein vorstellte.
Eine Erfolgsgeschichte ist dabei das Lernpatenprojekt, was in Attendorn seit rund zwei Jahren angeboten wird. In dem Projekt „Lernpaten“ unterstützen zurzeit 16 ehrenamtliche Erwachsene rund 20 Kinder, die Schwierigkeiten in der Schule haben und deren Eltern nicht in der Lage sind, eine Nachhilfe zu finanzieren. Mit der individuellen Förderung soll die Persönlichkeit der Kinder gestärkt und dadurch Lernschwächen abgebaut werden.
„Aber nicht nur Lernen steht auf dem Programm“, beschreibt Lernpatin Andrea Klein ihre Hilfe, „ganz wichtig ist es, zuhören zu können, die kleinen und großen Sorgen der Kinder und Jugendlichen ernst zu nehmen, sie zu ermuntern und zu unterstützen um so das Selbstvertrauen zu stärken.“ Doch die Gemeinde Finnentrop ist in diesem Bereich kein weißer Fleck auf der Landkarte. Neben der Ganztagsschule mit entsprechendem Bereuungsangebot gibt es das Caritasberatungshaus, die aufsuchende und offene Jugendarbeit, die Bürgerhilfe und viele, individuelle Angebote mehr. „Trotzdem“, da ist sich Christian Neubacher sicher, „gibt es Nischen, in denen besondere Betreuung angebracht ist. Aber wir möchten keine Konkurrenz zu den bestehenden Angeboten sein, im Gegenteil, wir sehen uns als weiteren Baustein. Wir können im Bedarfsfall weitere Angebote vermitteln oder auch Kontakt mit Behörden wie dem Jugendamt herstellen.“
Seit dem Jahre 2000 gibt es den Kinderschutzbund im Kreis Olpe. 56 Mitglieder unterstützen derzeit mit ihren Beiträgen die Arbeit. Hinzu kommen Spenden und Bußgeldzuweisungen. Die Geschäftstelle ist in Attendorn an der Kölner Straße 48. In den Räumen findet auch das Lernpatenprojekt statt. Dieses Angebot gibt es auch an der Grundschule Gerlingen und an der Verbundschule in Wenden. Bis zu zwei Stunden verbringen Lernpate und Schüler miteinander. „Oft kommen die Kids auch nur um zu quatschen und sich mal wieder mit anderen zu treffen“, weiß Andrea Klein aus Erfahrung. „Das ist ganz in Ordnung, denn in unserer Tätigkeit als Lernpaten geht es nicht allein um schulische Hilfe, sondern auch um gezielte menschliche Zuwendung, Alltagshilfen und auch Tipps zur Freizeitgestaltung. Insofern fungieren Lernpaten nicht als Nachhilfelehrer, sondern stellen eine zusätzliche Bezugsperson dar, die mit Zeit, Geduld und Lebenserfahrung dem Kind zur Seite steht.“
Als nächstes will der Kinderschutzbund mit den Finnentroper Schulen in Verbindung treten um einen Bedarf zu ermitteln. „Auf jeden Fall wird es aber in Finnentrop eine Informationsveranstaltung zum Thema Medienkompetenz, dem Umgang mit Smatphones und sozialen Netzwerken, sowie Cybermobbing geben“, erklärt Christian Neubacher. „Alles andere wird sich dann finden.“
Weitere Informationen gibt es auf der Homepage www.kinderschutzbund-olpe.de oder telefonisch unter 02722/8089108. „Im Notfall sind wir rund um die Uhr erreichbar“, verspricht Christian Neubacher.
Artikel Westfalenpost/Westfälische Rundschau von Barbara Sander-Graetz